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20. - 28. Juni 2008

2. Woche - Türkei, Iran, Turkmenistan


Vaillant Türkei begleitet uns
bis zu 5 cm Hagel auf den Straßen
Unwetter in der Osttürkei
120 Liter Diesel für 1,50 Euro
von Zanjan zum Kaspischen Meer
im Sisangan Naturpark
letzte Station im Iran
Turkmenische Hauptstadt Ashgabat
in der Karawanenstadt Mary

Am 20. Juni beginnt die lange Reise durch Asien. Wir verlassen Istanbul Richtung Ankara und werden von Mitarbeitern der türkischen Vaillant Niederlassung begleitet. Wir möchten an dieser Stelle Herrn Aykut Babila und seinem Team für die tolle und herzliche Betreuung während der Fahrt durch die Türkei großen Dank aussprechen!

Auf der E80 Richtung Yozgat übernachten wir in einem Hotel neben einer Moschee. Da die Unterkunft innerhalb des Umkreises von 300 Metern zur Moschee liegt, gibt es keinen Alkohol. Nächsten Tag geht’s auf einer Marathonetappe mit 10 Stunden Fahrt über 728 km auf Bundesstraßen bis nach Erzurum. Die landschaftlich wunderschöne Gegend erinnert etwas an Nevada oder Utha in den USA. Alles ist ausgesprochen sauber und gepflegt.

Am Sonntag den 22. Juni fahren wir bei schwerem Unwetter mit starkem Hagel durch die gebirgige Osttürkei. Auf der Straße liegen bis zu 5 cm hoch die Hagelschloßen. Am Berg Ararat vorbei geht’s weiter zur iranischen Grenze. Hier in der Gegend soll nach der Sintflut die Arche Noah gelandet sein. Wir erreichen unseren bisher höchsten Punkt mit 2300 Metern Seehöhe.

Die Abfertigung an der Iranischen Grenze geht sehr rasch und zügig voran – in 2 Stunden sind wir durch. Dann suchen wir eine Tankstelle. Wir haben aus Kostengründen nicht in der Türkei getankt. An der ersten iranischen Tankstelle erhalten wir aber nur 30(!) Liter Diesel pro Fahrzeug – an der zweiten gibt es auch nicht mehr – wenn das so weitergeht bekommen wir ein Problem. Wir betteln uns so durch. Bei der Bezahlung gibt’s allerdings eine Überraschung. Wir bezahlen für 120 Liter Diesel 20.000 Rial, das sind umgerechnet ca. 1,50 Euro! Aber man kriegt halt nicht viel. Später erfahren wir, dass an den Hauptverkehrsrouten der Sprit rationiert ist, weil alle Lkw’s vor Verlassen des Irans noch einmal volltanken – no na!

Am übernächsten Tag bekommen wir dann In Zanjan nach einiger Aufregung und vielen Diskussionen doch noch alle Autos vollgetankt. Sogar die Geheimpolizei kommt vorbei und notiert sich unsere Autonummern. Sie beruhigen die lauthals schimpfenden Lkw-Fahrer. Nach Verteilung unserer „SRC2008“ Prospekte und Postkarten beruhigt sich die Lage wieder und wir sind auch eine Sorge los.

Von Zanjan fahren wir durch bizarre Landschaft Richtung Kaspisches Meer. Wir übernachten im Camp des Sisangan Naturparks, wo wir vom Geschäftsführer eingeladen werden. Das lokale Radio kommt vorbei und wir geben ein Interview. Mehrmals kommt auch die Polizeistreife vorbei, die uns zum Park gelotst hat und fragt, ob wir etwas brauchen. Sie sprechen auch mit den Campnachbarn und geben diesen offensichtlich Verhaltensregeln – heute sind wir die Stars. Alle Umliegenden bestaunen unsere Dachzelte und wie schnell diese auf- und abgebaut sind.

Weiter geht es über Gorgan Richtung turkmenische Grenze, wo wir am 27. Juni den Iran verlassen. Die Ausreise ist problemlos in 30 Minuten abgewickelt – aber dann geht’s los – die Einreise in Turkmenistan gestaltet sich da schon schwieriger. Nach 4 Stunden um 482 Dollar ärmer, aber dafür um 7 Stempel reicher, dürfen wir endlich in Turkmenistan einreisen. Unser turkmenischer Guide, Frau Altyn hilft uns bei den Formalitäten und dolmetscht für uns – sonst hätte diese Prozedur sicher 8 Stunden gedauert.

In Ashgabat, der Hauptstadt Turkmenistans überrascht uns die Architektur und Sauberkeit – eine völlig neu gebaute Stadt ohne Altstadtkern. Dieser wurde 1948 bei einem Erdbeben zerstört. Die neue Stadt ist elegant, aber völlig ohne Seele; sofern eine Stadt so etwas haben kann. Der Personenkult um den verstorbenen Präsidenten Turkmenbashi (Vater aller Turkmenen) ist auch nicht unbedingt nach unserem Geschmack.

Samstag den 28. Juni besichtigen wir Mary, eine alte Karawanenstadt aus dem 6. Jhdt. vor Christus. Wir fahren auf der so ziemlich schlechtesten Straße die ich kenne und sich als Straße bezeichnet. Spurrillen mit einer Tiefe von bis zu 20 cm und Schlaglöcher, bei denen man nicht weiß wo sie enden prägen die sehr holprige Fahrt bei einer Außentemperatur von über 40°C.

Die nächste Etappe wird uns durch die Sandwüste Karakum an die turkmenisch–usbekische Grenze führen, danach geht es weiter über die historischen Städte Bukhara und Samarkand nach Taschkent. Wir melden uns in ca. einer Woche wieder mit einem neuen Bericht und ein paar Fotos.

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